Hallo, ich bin Aika. Ich bin ein Geschenk Gottes und ich bin für dich da, dich zu erinnern, wer du wahrhaftig bist.
Heute habe ich für dich eine Geschichte von Bob Proctor aus dem BuchChicken Soup for the Canadian Soul mitgebracht.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und dass du dir viel Motivation aus dieser Geschichte ziehst für die Gestaltung deines eigenen Lebens.
Denke immer daran
Für Gott ist es ein Kompliment, wenn du Großes von ihm erwartest.
THERESIA VON AVILA
Ein Einzelner kann etwas bewirken
Es war das erste Wochenende im Juni 1985, und ich leitete ein Wochenendseminar in Deerhurst Lodge in Muskoka. An jenem späten Freitagnachmittag fegte ein Tornado durch die Stadt Barrie und tötete Tausende von Menschen und richtete einen Schaden in Höhe von mehreren Millionen Dollar an. Am Sonntagabend, als ich über die Autobahn 400 zurück
nach Toronto fuhr, hielt ich an, als ich durch Barrie kam. Ich stieg in der Nähe des Holiday Inn aus dem Wagen, um mir das genauer anzuschauen. Die Zerstörung war unglaublich – es war ein völliges Durcheinander. Autos lagen auf dem Dach, Häuser waren zerschmettert, und viele Gebäude waren auseinander gerissen worden. So etwas hatte ich noch nie gesehen.
Es traf sich, dass Bob Templeton in derselben Nacht über den Highway 400 fuhr, als er vom Angeln am French River zurückkehrte. Bob war der Vizepräsident von Telemedia Communications, die eine Reihe von Radiosendern in Ontario und Quebec besaßen. In seinem Anglercamp hatte er von dem Tornado gehört. Als er durch Barrie fuhr, stieg er – bestürzt über das Ausmaß der Zerstörung – ebenfalls aus dem Wagen. Oben auf dem Berg erblickte er ein Haus, das aussah, als hätte eine Sichel es in der Mitte durchtrennt. Der rückwärtige Teil war vollkommen verschwunden, und in der restlichen Hälfte hing noch immer ein Bild an der Wand. Es lagen nur wenige Schritte zwischen dem totalen Desaster und dem Nichts. Bob lebte nur ungefähr 30 Kilometer entfernt in Aurora. Zu Hause warteten seine Frau und drei kleine Kinder auf ihn. Sie waren seine ganze Welt. Mein Gott, dachte er, das hätte auch mein Haus sein können.
Im Radio wurde an die Menschen appelliert, herbeizukommen und bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Das ganze Chaos beunruhigte Bob gewaltig. Er wollte wirklich irgendwie helfen, doch er hatte das Gefühl, dass Steine schleppen oder das Ausfüllen eines Schecks einfach nicht ausreichte. Es muss etwas geben, das wir mit Hilfe unserer Radiosender für diese Menschen tun können, dachte er.
Am folgenden Abend kamen er und ein weiterer Vizepräsident von Telemedia zu meinem Seminar und hörten von der letzten Reihe aus zu, um sich ein Urteil darüber zu bilden, ob sie mich für ihr Unternehmen engagieren sollten. Während meiner Präsentation hatte Bob eine Idee, und nach dem Seminar gingen wir zu dritt in sein Büro. Er wusste, dass wunderbare Dinge geschehen können, wenn du etwas visualisieren kannst, tatsächlich daran glaubst und mit dem Gefühl dabei bist. Nun war er aufgeregt und widmete sich völlig dem Gedanken, etwas für die Menschen von Barrie zu tun.
Am nächsten Tag traf er sich mit dem Präsidenten von Telemedia, einem großartigen Mann mit einem großen Herz. Als Bob ihm von seiner Idee berichtete, bekam er die uneingeschränkte Vollmacht, alles im Rahmen des Unternehmens Mögliche zur Ausführung dieser Idee vorzunehmen. Er stellte ein Team zusammen und beraumte für den folgenden Freitag eine Zusammenkunft an. Er verkündete den Versammelten, dass er die überwältigende Macht nutzen wolle, die sie in ganz Kanada besaßen, um etwas zu schaffen, das einen erheblichen Geldbetrag zusammenbringen konnte.
Bob schrieb oben auf ein Flipchart dreimal die Zahl drei. All den leitenden Angestellten stellte er dann die Frage: »Wie würden Sie innerhalb von drei Stunden in drei Tagen ab heute drei Millionen Dollar aufbringen und sie den Menschen von Barrie zur Verfügung stellen?«
Da ihre eigenen Radiosender über die Problematik in Abständen von wenigen Minuten immer wieder berichtet hatten, war die Situation allen sehr gegenwärtig. Zu Anfang sagten alle: »Templeton, Sie sind verrückt, Sie können drei Millionen nicht innerhalb von drei Stunden nach drei Monaten aufbringen – ganz zu schweigen von drei Millionen innerhalb von drei Tagen ab heute!« Bob erwiderte: »Warten Sie einen Augenblick, ich habe nicht gefragt, ob Sie das können oder sollten. Ich habe gefragt, wie Sie das tun würden.«
Dann fuhr er fort: »Wir werden es folgendermaßen machen.« Unter die drei Dreien zog er eine Linie und eine zweite senkrecht in der Mitte. Auf die linke Seite dieses T schrieb er: »Warum wir es nicht schaffen«, und auf die andere Seite schrieb er: »Wie wir es schaffen«. Unter »Warum wir es nicht schaffen« setzte er ein großes X. Dann sagte er: »Jedes Mal, wenn ein Gedanke aufkommt, wie wir es nicht schaffen, werden wir keine weitere Zeit darauf verwenden. Das bringt uns nicht weiter. Wir sagen einfach: >Weiter!< und richten unsere Konzentration in den nächsten Stunden darauf, wie wir es schaffen können. Und wir werden den Raum nicht eher verlassen, als bis wir herausgefunden haben, wie wir es schaffen.«
Zu Anfang war die Kooperation nicht sehr berauschend. Dann sagte jemand: »Wir können einen Radio-Marathon in ganz Kanada veranstalten.« Also wurde das unter »Wie wir es schaffen« notiert, und jemand anderes bemerkte: »Das ist nicht möglich, wir haben keine Radiosender in ganz Kanada!«
Nun sagte jemand ganz hinten im Raum mit ruhiger Stimme: »Weiter!« Und Bob sagte: »Nein, ein Radio-Marathon ist eine gute Idee – das bleibt stehen.« Als der Prozess erst einmal ins Rollen gekommen war, lief er auf wundersame Weise von allein weiter. Die Kreativität, die von diesen Rundfunkredakteuren ausging, konnte sich wirklich sehen lassen. Zu jener Zeit hatten sie die Senderechte für die Hockeyspiele der Toronto Maple LeafS und die Baseballspiele der Blue Jays und aus dieser Richtung von Telemedia hieß es: »Wir können berühmte Persönlichkeiten und Hockeyspieler mit einbeziehen!« Jemand war in allen Sendebereichen tätig und hatte über das ganze Land verstreute Kontakte. Es war erstaunlich, wie schnell und ungebremst die Ideen flossen, nachdem erst einmal alle in den Prozess eingestiegen waren. Das Projekt griff um sich wie ein Buschfeuer!
Dann sagte jemand: »Wir könnten Harvey Kirk und Lloyd Robertson, die größten Namen im kanadischen Fernsehen, als Moderatoren gewinnen.« Jemand erwiderte: »Diese beiden werden wir nie zur Moderation der Show bekommen; sie sind die Anchormen der landesweit ausgestrahlten Fernsehsender. Sie werden nicht fürs Radio arbeiten!«
Daraufhin riefen mehrere Stimmen gleichzeitig: »Weiter!«
Auf diese Weise kam alles zustande. Radiosender arbeiten nur selten zusammen; sie wetteifern extrem stark untereinander und es herrscht eine mörderische Konkurrenz auf dem Markt. Doch irgendwie bekamen wir 50 Radiosender über ganz Kanada verteilt zusammen, die unter der Devise mitmachten, dass es völlig einerlei sei, wer das Rennen machte, solange die Menschen von Barrie ihr Geld bekamen. Am nächsten Dienstag wurde ein Radio-Marathon in ganz Kanada veranstaltet – und Harvey Kirk und Lloyd Robertson moderierten ihn tatsächlich, im Radio. Das dynamische Duo arbeitete seit einigen Jahren getrennt, doch Bob und sein Team brachten es wieder zusammen. Als sie gefragt wurden, gaben beide zur Antwort: »Auf jeden Fall, ihr könnt auf mich zählen.«
Viele berühmte kanadische Künstler wurden um ihre Teilnahme gebeten und jeder einzelne sagte: »Ich werde mitmachen. Zählt auf mich.« Wenn sie in der Stadt waren, machten sie mit. Einer nach dem anderen kamen sie zum Sender und Lloyd und Harvey sprachen mit ihnen über den Tornado und über ihre Erfahrungen aus dem Leben in der Region. Einige waren auf Tournee und wurden über Telefon – von wo auch immer sie waren – zugeschaltet. Viele von ihnen kamen aus dem Gebiet um Toronto, und sie waren alle geschockt. Jeder sagte sich: »Das ist etwas, das in Kansas passieren kann, aber nicht bei uns!« Es waren sehr viele Gefühle beteiligt.
Der Radio-Marathon zog eine große Hörerschaft an. Lloyd und Harvey bekamen keinen Cent für ihren Einsatz; sie bestreiteten alles aus ihrer herzlichen Großzügigkeit. Und sie haben die drei Millionen innerhalb von drei Stunden drei Tage, nachdem sie starteten, aufgebracht.
Damals war jedes der zerstörten Häuser etwa 100000 Dollar wert. Bob und seinem Team gefällt daher der Gedanke, dass sie 30 Häuser gebaut haben, anstatt dass jeder von ihnen einen Scheck als Hilfeleistung ausgestellt hätte! Bob erzählte mir, wie stolz er ist, dass er an dieser Aktion teilhatte. Augenscheinlich hätte er es nicht allein geschafft. Doch eine Idee von einem Menschen mit den richtigen Leuten an seiner Seite kann grandiose und wunderbare Resultate erzielen und etwas sehr Großes hervorbringen!
Bob Proctor Chicken Soup for the Canadian Soul