von März bis Mai ist Bärlauchzeit
Vielerorts kann man momentan lesen oder hören „ich war Bärlauch sammeln und habe die erste Bärlauchbutter, den ersten Bärlauchpesto zubereitet und und und …“
Die Begeisterung ist groß, während die Einen in ihrer Umgebung wahre Bärlauchfelder oder ihn sogar im Garten haben, jammern die Anderen, dass sie keinen vor der der Haustür haben und auch nicht wüssten, wie sie an welchen herankommen können.
Drei einfache Schritte hierfür sind =>
1. Wir kaufen ein paar Pflanzen (Zwiebelgewächs) in der Gärtnerei und die
2. Möglichkeit: wir kennen einen Standort und holen davon ein paar Knollen und pflanzen diese wiederum an einen neuen (näheren) Standort aus. Die dritte Möglichkeit wäre, wir kennen einen Standort und sammeln zur Blütezeit ein paar welke Blütenstände und säen diese dann vor Ort aus.
Ich habe mich für Variante 2 entschieden und vor zwei Jahren begonnen von einem gute bestückten, jedoch sehr schwer zugänglichen Standort ein paar Pflanzen an einen neuen Standort umzusiedeln.
Es sind bereits die ersten kleinen Pflänzchen aus der Saat des umgepflanzten Bärlauch zu sehe und wer weiß, vielleicht steht in einigen Jahren an dieser Stelle auch ein guter Bestand von Bärlauch und bringt der nächsten Generation viel Freude.
Bärlauch ist den meisten Menschen nur als Gewürzkraut ein Begriff. Die Pflanze hat jedoch viele Vorzüge, neben der Verwendung als Küchengewürz hat der aromatische Frühblüher zahlreiche Inhalts- und Wirkstoffe, die eine naturheilkundliche Anwendung möglich machen.
Bereits in der Antike und im Mittelalter wussten die Menschen die positiven Eigenschaften des Bärlauch für die Gesundheit zu schätzen und verwendeten es rege. Sowohl die Zwiebel als auch die Blätter des Bärlauchs können für heilkundliche Anwendungen verwendet werden.
Hildegard von Bingen, eine der bekanntesten Kräuterkundigen des frühen 12. Jahrhunderts, empfahl das Kraut bei Verdauungsstörungen sowie als gutes Mittel zur Blutreinigung. Bärlauch wurde u.a. bei Blähungen, Bauchschmerzen, bei Einschlafproblemen, zum Auslösen von Wehen bei Schwangeren oder bei Stimmproblemen verwendet. Eingenommen wurde der Bärlauch entweder pur, in Wein gesotten, gekocht oder als Sud. In Essig eingelegter Bärlauch wurde zudem bei Zahnproblemen empfohlen.
Die in den Blättern und Wurzeln enthaltenen Schwefelverbindungen aktivieren die Tätigkeit von Galle und Leber und fördern so die Verdauung von schweren Gerichten in Magen und Darm. Gleichzeitig sind die schwefeligen Verbindungen förderlich bei Bluthochdruck und wirken senkend auf den Cholesterinspiegel. Des Weiteren wirken die Inhaltsstoffe im Bärlauch leicht antibiotisch, unterstützen die Schleimlösung bei Erkältungen und Bronchitis und regen den Harzfluss an.
Solltest du dich zum sammeln von Bärlauch entscheiden, so denke bitte an folgende Grundsätze
=> Pflücke nur ein paar Blätter einer Pflanze und lasse immer mindestens 2/3 der Pflanze stehen, so dass sie genug Kraft zum weiter wachsen hat und
=> ernte nur so viel, wie du wirklich für den eigenen Bedarf benötigen. Die Natur und die Menschen nach dir werden es dir danken.